Erb Reiseblog: Universal Design – mehr als Barrierefreiheit

Warum Universal Design mehr als Barrierefreiheit ist

Für smarte Unternehmen ist es eine wichtige Strategie

Der Begriff Universal Design oder auch Design für Alle wird oft ausschließlich mit Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung verknüpft. Dabei geht es bei Universal Design um viel mehr: Um ein Mehr an Komfort, einfachere Bedienbarkeit und Bequemlichkeit für ALLE Konsumenten.

Universal Design ist kundenfreundlich

Wie komfortabel finden Sie das Lesen einer kleingedruckten Packungsbeilage? Oder das Benötigen eines Messers, um eine Lebensmittelverpackung zu öffnen? Wie bequem ist das über Stiegen Schleppen eines schweren Koffers? Oder das Schieben eines Kinderwagens auf Schotterwegen?

Wer ist noch nie über eine Türschwelle gestolpert oder an dem Entziffern der Speisekarte bei schummriger Beleuchtung fast gescheitert?

Solche Situationen sind für keinen Menschen/Kunden/Gast angenehm, ob beeinträchtigt oder nicht. “Usability “ ist nun mal ein ganz wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung.

Bei Usability nach dem Optimum zu streben, macht Sinn!

Da Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen besonders hohe Ansprüche bezüglich Nutzbarkeit von Produkten und Dienstleistungen haben, sind sie die idealen Berater, um die Nutzbarkeit von Produkten und Dienstleistungen zu verbessern.

No Universal Design

Diese Informationsdarbietung ist für alle sehr unbequem!

Bauliches Universal Design beinhaltet u.a. stufenlose Eingänge, bodengleiche Duschen und Sitzmöbel mit Armlehnen. Details, die für alle Gäste sehr angenehm sind. Für Rollstuhlnutzer sind sie aber ein Muss. Ähnliches gilt für gut lesbare Beschilderung, starke Kontraste und ausreichende Schriftgröße auf Websites, Informationsmaterial und Produkten. Denn kein Mensch ist begeistert von dem berüchtigten „Kleingedruckten“ in Verträgen oder auf Lebensmittel und Medikamenten!

Universal Design eröffnet neue Zielgruppen

Sie sind heiß umworben, die „Silver Ager“ oder Generation 55+! Kein Wunder, denn sie haben mehr Zeit und mehr Geld als andere Zielgruppen. Und sie geben es auch gerne aus! Die demographischen Entwicklungen führen zu einem stetigen Wachstum dieser Personengruppe. Schon heute ist fast ein Viertel der EU-Bevölkerung über 65 Jahre alt.

Dass diese Zielgruppe bei ihrer Kaufentscheidung besonders viel Wert auf Komfort, Bequemlichkeit und leichte Bedienbarkeit legt, ist unumstritten. Genauso wie die Tatsache, dass in diesem Alter Beeinträchtigungen aller Art vermehrt auftreten: Seh- und Hörvermögen nehmen ab, ebenso wie die körperliche Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit.

Die 55+ Generation empfindet sich selbst nicht als „Senioren“ oder „alt“. Deshalb werden Lösungen, die sich ausschließlich an „behinderte“ oder „alte“ Menschen richten, als diskriminierend abgelehnt. Statt oft teure und kaum genützte Speziallösungen zu verwenden, setzt Universal Design schon in der Planung bzw. Produktentwicklung auf die bestmögliche Zugänglichkeit für alle:

  • Die Website oder Event-App wird gemäß des European Accessibility Acts (EAA) so konzipiert, dass sie intuitiv und mit Screen Readers bedienbar ist.
  • Produktinformationen werden nach dem Zwei-Sinne-Prinzip angeboten: Zum Lesen und Hören.
  • Gebäude werden so geplant, dass sie auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkung zugänglich sind, ohne dabei gleich „Krankenhaus-Flair“ zu verströmen.

Da ca. 15 % der EU Bevölkerung eine registrierte Behinderung hat, sind diese Menschen eine wesentlich größere Zielgruppe als z.B. Alpin-Schifahrer oder Menschen mit Hund.

Cooles Image trotz Universal Design?

Dass barrierefreie Angebote und in weiterer Folgen Kunden mit einer Behinderung nicht zu einem coolen, trendigen, schicken oder sportlichen Image passen, ist eine weit verbreitete Angst.

Universal Design vom Feinsten

So elegant kann Universal Design sein                                                               @agentur gabana

Das Hotel könnte zu einem Rehab-Zentrum werden, das Produkt nur mehr die Alten ansprechen oder als Hilfsmittel für behinderte Menschen gelten. Kurz: Uncool und altmodisch! Und das würde alle anderen Kunden mit Sicherheit vertreiben.

In Wahrheit bestimmt jede Marke ihr eigenes Image und wählt seine Zielgruppen. Mit Universal Design werden diese Zielgruppen um Menschen mit Behinderung wachsen – sonst ändert sich gar nichts. Ausser, dass alle den besonderen Komfort der Universal Design Maßnahmen besonders schätzen werden!

Hörbare Speisekarte

Eine hörbare Speisekarte in Universal Design macht auch den Millenials Spaß

Fehlendes Universal Design als Umsatzkiller

Ein Haushaltsgerät mit winzigen Knöpfen, noch kleinerer Beschriftung und schlechten Kontrasten ist für alte Menschen kaum verwendbar. Also kaufen sie einfach kein neues Radio, TV oder Mikrowelle. Wenn nur ein einziger von 150 Teilnehmern einen Rollstuhl benützt, dann ist die Zugänglichkeit aka Universal Design des Veranstaltungsortes ein Muss. Wer das nicht anbieten kann, wird keine Chance haben.

Deshalb setzen smarte Unternehmer immer mehr auf Universal Design.

Das Best Western Plus Hotel ist mit seinem Restaurant, den Tagungsräumen und Gästezimmern da natürlich mit dabei!

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