Das dieses Jahr späte Osterfest ist ideal für einen Städtetrip. Die vielen, lebendigen Traditionen und Osterbräuche machen Bayern und seine Hauptstadt München zu einem besonders attraktiven Reiseziel für das langes Wochenende. Welche Osterbräuche Sie in Bayern erleben können, erzählen wir heute.
Der Gründonnerstag war, so wie der Karfreitag – traditionell ein strenger Fasttag, an dem nur etwas Grünes auf den Tisch kam. Wobei die Farbe Grün die Hoffnung auf die bevorstehende Auferstehung symbolisierte. Die Gründonnerstagssuppe ist eine grüne Suppe aus mindestens drei Frühlingskräutern. Dafür eignen sich Brennnesseln, Gänseblümchen, Sauerampfer, Brunnenkresse, Melde, Bärlauch, Spitzwegerich, ja sogar Huflattich und Frauenmantel. Und wem ’ne Suppe einfach zu wenig ist, liegt auch mit Cremespinat, Kartoffel und Spiegelei noch richtig.
Der Legende nach fliegen die Kirchenglocken bis Ostern nach Rom, um dort zu trauern. Deswegen verstummen die Kirchenglocken an vielen Orten bereits nach der Messe am Gründonnerstag bis zur Osternacht. Das Glockengeläut durch das „Karfreitagsratschen“ zu ersetzen, ist einer der alten, religiösen Osterbräuche. Am Karfreitag und Karsamstag ziehen MinistrantInnen mit hölzernen Klappern und Ratschen durch die Straßen, um an den nächsten Gottesdienst zu erinnern. Heute werden die Osterratschen nur noch von wenigen Schreinern in Handarbeit angefertigt, vor allem in ländlichen, katholischen Gegenden.
In München gehört seit 1998 – wie in vielen Städten Bayerns – die Karfreitagsprozession zu den noch immer gelebten Osterbräuchen. Der „Kreuzweg der Völker“ durch die Innenstadt endet am Marienplatz mit einer Predigt und Feier. Tausende Gläubige aus vielen Ländern nehmen daran teil. Und natürlich gibt es mindestens ebenso viele ZuseherInnen.
Obwohl das Ei ein uraltes, heidnisches Fruchtbarkeitssymbol war, ist es heute ein wichtiger Bestandteil christlicher Osterbräuche. Ob hart gekocht und bunt gefärbt, oder ausgeblasen und kunstvoll bemalt oder verziert, das Osterei ist allgegenwärtig. Ein ebenfalls fast in aller Welt bekannter Brauch ist das Eierpecken: Dabei werden zwei – natürlich hartgekochte – Ostereier gegeneinander gestoßen. Zuerst die spitze gegen die spitze Seite, dann die runderen Seiten. Gewonnen hat, wessen Ei am Ende keinen „Pecker“ hat, also noch heil ist.
Versteckte „Nester“ mit Ostereiern, -hasen und -lämmern aus Schokolade zu suchen, ist vor allem bei Kindern eine beliebte Ostertradition.
„Oascheim“ bedeutet in Bayern „Eier schieben“. Dabei lässt man Ostereier über eine abschüssige, kurz gemähte Wiese rollen. Dann wird auf jedes Ei ein Geldstück gelegt. Wer mit seinem Ei die Münze von einem anderen Ei schubst, darf diese Münze behalten. Nach beliebig vielen Runden werden die Münzen gezählt und der Gewinner ermittelt.
Das „Gockelholen“ bedeutet nicht etwa die Entführung eines Hahnes, sondern gehörte – vor allem auf dem Land – zu den Osterbräuchen für Verliebte. Dabei kletterten junge Männer zu den Fenstern ihrer Angebeteten hoch, die ihnen kleine Geschenke bereit stellten. Aber heutzutage erwarten die jungen Männer auch Bier, Schnaps und Ostereier. Und vielleicht sogar noch mehr!
Ab Ostersonntag wird gefeiert! Beim Gottesdienst wird die Auferstehung gefeiert und die Speisen geweiht. Dazu gehören traditionell Eier, Brot und Stollen, der Osterschinken, Speck, Würste, Salz und Meerettich. Als Osterfrühstück beenden diese Leckereien die lange Fastenzeit. Abends gibt es in den Bergen die traditionellen Osterfeuer, in der Stadt werden Osterkerzen entzündet.
Am Ostermontag ist dann Zeit zum Entspannen, um durch die schönen Parks im Frühlingskleid zu spazieren und natürlich zum Genießen.
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